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Die Engerlinge sind wieder da!

Engerlinge sind die Larven diverser Käferarten wie z.B. dem Maikäfer, Gartenlaubkäfer, Junikäfer, Rosenkäfer, Dung- und Purzelkäfers und Dickmaulrüssler.

Schäden im Rasen werden jedoch meist nur durch die Juni- und Gartenlaubkäfer, teilweise auch vom Maikäfer, verursacht.

 

Lebenszyklus

Die Flugzeit der Käfer findet im Mai und Juni statt und kann regional sehr unterschiedlich sein. Nach der Paarung erfolgt die Eiablage in etwa 10 cm Tiefe. Bereits nach ca. 3 Wochen schlüpfen die Larven – die sogenannten Engerlinge. Ab August bewegen sich die jungen Larven weiter an die Oberfläche und ernähren sich bis Oktober von den Rasenwurzeln. Anschliessend ziehen sich die Engerlinge wieder in tiefere Bodenschichten für die Überwinterung zurück. Der Gartenlaubkäfer hat einen einjährigen Lebenszyklus. Juni- und Maikäfer hingegen einen zweijährigen.

Im Frühjahr (Ende März bis April) erfolgt dann die Verpuppung und nach ungefähr 4 Wochen schlüpfen die ausgewachsenen Käfer, womit der Zyklus abgeschlossen ist. Für die Frassschäden sind meist die Larven des 2. und 3 Larvenstadiums (Gartenlaubkäfer = August bis Oktober; Mai- und Junikäfer = Juni-September) verantwortlich. In diesem Stadium können die Engerlinge auch gut bekämpft werden

Eine frühzeitige Kontrolle des Käferflugs ist daher sehr wichtig. Ebenfalls die genaue Bestimmung und Identifizierung der Engerlinge. Oft geben Vögel oder z.B. Wildschweine Aufschluss über das Vorkommen von Engerlingen, da diese gezielt suchen. Die Wildschweine können dabei erheblichen Schaden anrichten.

 

Bekämpfung

Eine direkte Bekämpfung der Käfer ist kaum möglich. Der Käferflug findet meist am Vormittag statt und kann nicht unterbunden werden. Ausserdem wurde beim Einsetzen des Käferflugs bereits der Grossteil der Eier im Boden abgelegt. Vielmehr sollten, vor allem wenn bereits in den Vorjahren ein starker Befall festgestellt wurde, die betroffenen Stellen kontrolliert werden. Lückige, sandige und warme Standorte werden bevorzugt.

Generell gilt: Eine dichte und gesunde Grasnarbe beugt einen starken Befall vor. Die Käfer können sich bei einem gesunden und dichten Rasen nur schwer eingraben und der Boden ist weniger aufgeheizt. Zudem ist ein feuchter Boden für die Eiablage eher ungeeignet.

Eine chemische Bekämpfung ist nicht zugelassen, jedoch kann auf biologische Mittel zurückgegriffen werden. Eine Möglichkeit bietet der Einsatz von Nematoden. Nematoden sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer. Diese suchen aktiv nach Engerlingen im Boden, dringen in diese ein und vermehren sich im Engerling. Anschliessend suchen die neuen Nematoden neue Engerlinge. Jedoch befällt nicht jede Nematoden-Art jede Engerling-Art. Je nach Engerling- bzw. Käferart ist der Einsatz unterschiedlicher Nematoden notwendig. Aus diesem Grund müssen die Engerlinge genau bestimmt werden.

Eine zweite Möglichkeit bietet der Einsatz von Pilzen. Beauveria brogniartii gegen Maikäfer und Metarhizium anisopliae gegen Juni- und Gartenlaubkäfer. Die Pilzsporen werden auf Gerstenkörner gebeizt.Die Gerstenkörner können wiederum ca. 5 cm tief in den Boden eingesät werden. Dafür eignet sich vor allem die Schlitznachsaat-Methode. Anschliessend breitet sich der Pilz im Boden aus und befällt die vorhandenen Engerlinge, infolgedessen sterben diese ab.

Beide Varianten sollten eingesetzt werden, wenn die Larven sich direkt unter der Grasnarbe befinden. In diesem L2 und L3 Larvenstadium sind die Engerlinge am anfälligsten.

 

Unterscheidung der Engerlinge.

Die Engerlinge sind vordergründig sehr schwierig voneinander zu unterscheiden. Aufgrund der langen Entwicklungszyklen ist auch die Grösse kein ausreichendes Merkmal. Alle Engerlinge haben einen C-förmig gekrümmten Körper, drei Beinpaare und einen bräunlichen Kopf. Hilfreicher ist die Unterscheidung durch die Fortbewegung (seitlich oder in Bauchlage) oder die unterschiedliche Ausprägung des Hinterteils.