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Sommerstress im Rasen - Trockenheit oder Pythium?

Seit Wochen fehlt der natürliche Niederschlag und die Bise trocknet die oberste Bodenschicht zusätzlich aus. Für die Rasenflächen bedeutet das Trockenstress. Jetzt schaffen Gewitter zeitweise regional Abhilfe.

Doch die Gewitter bringen nicht nur eine Verbesserung der Situation. Steigen die Temperaturen in den kommenden Wochen über 30 °C und die Nächte kühlen nicht mehr unter 20 °C ab, steigt in Kombination mit den Gewittern automatisch die Luftfeuchtigkeit. Auf Rasenflächen kann das auch durch tägliche oder zu häufige Bewässerung geschehen.

Eine Folge davon sind Pilzkrankheiten. Neben der Dollarspot-Krankheit und Sommerfusarium ist vor allem die Pythium-Wurzelfäule eine Gefahr für die Rasenflächen.

Pythium ist eine typische Stresskrankheit während der Sommermonate in Rasenflächen. Das tückische an ihr, zu Beginn sieht die betroffene Stelle wie ein Trockenschaden aus. Bräunliche Stellen im Rasen, die befallenen Gräser bleiben meist liegen und die Flächen werden schnell grösser. Unwissende vermuten einen Trockenschaden und bewässern die betroffenen Stellen noch zusätzlich. Doch diese Massnahme verstärkt die Pilzinfektion noch erheblich. Denn eine der Hauptursachen für Pythium sind mit Wasser gesättigte Böden und eine feuchte Grasnarbe. Bodenverdichtungen, Stickstoffüberschuss in Kombination mit Kaliummangel sind weitere befallsfördernde Faktoren. Die Krankheit wird durch Betreten oder den Rasenmäher zusätzlich noch auf der Fläche verbreitet. Neuanlagen mit einer zu hohen Saatstärke sind besonders betroffen.

Aus diesem Grund sind Schäden an der Rasenfläche in den Sommermonaten genau zu begutachten.

Ein Indiz, dass es sich um Pythium handelt, sind Stellen im Rasen, die eigentlich unter der Trockenheit zuallererst leiden müssten, sich aber als gesund und vital präsentieren. Beispiele hierfür sind Drainageleitungen oder Fundamente. Aufgrund der fehlenden Feuchtigkeit sind diese Standorte resistenter gegenüber der Pilzinfektion.  Durch eine Spatenprobe oder Profilstich sollte daher auf der beschädigten Stelle geprüft werden, ob der Rasen feucht ist. Bei genauerer Betrachtung wirken die Gräser schleimig und lassen sich inkl. Wurzel leicht herausziehen. Die Wurzeln sind dann meist dunkel gefärbt. Für eine Begutachtung empfehlen sich die Morgenstunden, denn dann ist das Pilzmyzel deutlich zu erkennen.

Massnahmen

  • Die Rasenfläche sollte sofort nicht mehr betreten bzw. gesperrt werden
  • Die Bewässerung muss angepasst werden. Beregnungs-Intervalle verlängern, Bewässerung am Morgen und nicht am Abend durchführen, damit der Rasen trocken in die Nacht geht.
  • Weitere Massnahmen stimmen sie am besten mit unserem Fachberater ab.

Vorbeugende Massnahmen

  • Bereits im Frühjahr sollten Bodenverdichtungen beseitigt und die Drainfähigkeit der Rasenfläche verbessert werden. Oberflächenwasser wird dadurch schneller abführt und Staunässe vermieden.
  • Ebenso wichtig ist eine ausgeglichene Nährstoffversorgung. Bei bekannten Pythiumbefall sollte der Kaliumanteil in der Düngeplanung wenn möglich erhöht werden.

Rasenfilz sollte auf ein Minimum reduziert werden.